Über mich

Ich freue mich, dass Sie sich für das Thema „Boxen für die Psyche“ oder anders formuliert „Boxen als Therapie“ interessieren.

Vielleicht fragen Sie sich, wie ich darauf komme, den Kampfsport als Grundlage für meine entwickelte Therapie zu nutzen.

Daher möchte ich Ihnen kurz meinen Werdegang auf sportlicher und beruflicher Ebene schildern, wodurch deutlich wird, dass diese Tätigkeit eine logische Konsequenz meiner Biographie ist.

Ich beschäftige mich seit etwa 30 Jahren mit Kampfsport:

Zunächst startete ich meine Sportlaufbahn mit dem traditionellen Taekwon- Do und erreichte dort den 1. und 2. Dangrad (Schwarzgurt). Bereits zu der Zeit machte ich erste Erfahrungen als Trainer in Anfänger- und Jugendgruppen. Gleichzeitig spezialisierte ich mich auf das Kampftraining und den Kampf.

In der Weiterentwicklung meines Kampfstils absolvierte ich den 1. Meistergrad des Kickboxens und tauchte intensiv in das Boxen ein. Zahlreiche Turnier- Erfahrungen und Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene der WAKO Deutschland EV – Kickboxen (wie z.B. Deutsche Meisterin `93/ 96`/ `97 / `98 und Teilnahme an der EM `96 & WM `97) ließen mich in die Philosophie und Psychologie des Trainers und des Kämpfers eintauchen.

Das Zentrum des erfolgreichen Kämpfers liegt u.a. in einer guten Fremd- und Eigenwahrnehmung. Darin seine und die Grenzen seines Gegenübers wahrzunehmen. Dabei gehen die Partner im Training eine vertrauensvolle Beziehung, beruhend auf Achtsamkeit und Respekt, ein. Nur so können sie gleichberechtigt voneinander profitieren ohne sich zu verletzen.

Im Jahr 1999 absolvierte ich meine Prüfung zur Ergotherapie, um zunächst im Bereich Pädiatrie mit Schwerpunkt Psychomotorik und im Bereich Neurologie/ Motorisch – funktionell mit Erwachsenen zu arbeiten.

Durch einen Stellenwechsel konnte ich mein Betätigungsfeld im Bereich Motorisch- Funktionell & Neurologie intensivieren.  Durch Fortbildungen im Bereich Bobath, Meditape und Lehrgänge über Wahrnehmung & Bewegung als Grundlage des Lernens und Verhaltens, sowie Seminare über Kommunikation & Interaktion, wurde das Arbeiten mit und über den Körper ein zentrales Thema meiner Tätigkeit.

Die Konzepte regen durch gezielt dosierten Input neue Impulse im Gehirn an. Durch Wiederholungen werden neue „Wege“ bereitet und andere „Handlungsmöglichkeiten“ geschaffen. Dabei stehen Motorik, Kognition und Psyche gleichberechtigt beieinander.

2011 wurde ich Ergotherapeutin im Bereich Psychiatrie. Mein Schwerpunkt liegt dabei bei Klienten mit Depression (mit und ohne Zusatzdiagnosen wie z.B. Persönlichkeitsstörungen oder Ängsten). Es sind Menschen mit Gewalt- Erfahrungen (physisch oder psychisch), Schwierigkeiten in der Kommunikation und/ oder Schwächen im Bereich der Eigen- oder Fremdwahrnehmung.

Auch hier geht es darum sich und sein Gegenüber wahrzunehmen, die gegenseitigen Grenzen zu achten und miteinander zu kommunizieren.

Viele Angebote unserer Klinik zielen darauf ab, Verhaltensmuster zu erkennen und alternative Möglichkeiten zu vermitteln.

Durch mein bewegungsorientiertes Arbeiten im Vorfeld und meine Fremd- und Eigenerfahrungen als Boxtrainer und Schüler erkannte ich viele Parallelen und Möglichkeiten das Boxen als Medium zu nutzen. Das willkürliche Handeln im Regulationstraining gibt dabei Aufschluss über Verhaltensmuster die in den Alltag übertragbar sind.

Das aktive Erleben ermöglicht die gemeinsame Reflektion und das variieren von Lösungs- und Handlungsstrategien. Das Wiederholungen und die Erfolgserlebnisse machen dem Klienten sein Handeln nachvollziehbar.