Vorwort zum Thema „Regulationstraining“ von Michaela Joswig
Während meiner Tätigkeit als Ergotherapeutin in der LWL-Klinik Herten habe ich im Rahmen des Regulationstrainings das therapeutische Boxenentwickelt und eingeführt, was in der Psychiatrie einmalig ist.
Nur ganz selten wurde bisher das Boxen unter diesem speziellen Aspekt der therapeutischen Arbeit eingesetzt und der Erfolg gibt ihr Recht.
Die Anwendung des Regulationstrainings empfiehlt sich dabei bei Klienten mit Depression (mit und ohne Zusatzdiagnosen wie z.B. Persönlichkeitsstörungen oder Ängsten), bei Menschen mit Gewalt- Erfahrungen (physisch oder psychisch), Klienten mit Schwierigkeiten in der Kommunikation / Interaktion und / oder Schwächen im Bereich der Eigen- oder Fremdwahrnehmung.
Der Kampfsport bietet zahlreiche Inhalte und Möglichkeiten, die in der Psychiatrie für diese Klientel genutzt werden können. Ich wählte das Boxen, da die Grundlagen gut zu vermitteln sind und ab der ersten Stunde therapeutisch gearbeitet werden kann. Es ist physiologisch, da man in der Regel in körperlichen Komfortzonen arbeitet.
Der Körper wird nicht durch unnatürliche Überstreckung oder Haltungen zusätzlich belastet. Es steht damit unterschiedlichen Altersgruppen mit unterschiedlicher physiologischen Vorraussetzungen zur Verfügung. Die Individualität mit eigenem Rhythmus und Beweglichkeit kann (teilweise) gewahrt werden.
Boxen ist gradlinig und effektiv. Ein ständiger Wechsel von Spannung und Entspannung, wobei die Grundhaltung effizient die größtmögliche Stabilität, bei größtmöglicher Flexibilität bietet. Dies beweißt sich dem Teilnehmer unwillkürlich durch scheitern oder gelingen seiner Tat.