Konzept

Kurze Beschreibung:
Die Therapie ist für aggressionsgehemmte Patienten in der Gruppe ausgerichtet. Durch Inhalte eines Boxtrainings werden verschiedene therapeutische Aspekte spürbar gemacht und in gemeinsamer Arbeit reflektiert. Es werden verschiedene Boxtechniken, das Meiden. Blocken, Ausweichen, abgesprochene Technikabfolgen mit dem Partner und Laufschule vermittelt. Dabei steht die Interaktion mit einem Partner im Mittelpunkt. In der Regel übernimmt man sowohl den Part des Pratzenhalters, als auch den des aktiv Boxenden. Dadurch wird man gezwungen, sowohl geistig als auch körperlich in den Kontakt zu kommen, seinen Fokus auf sich und gleichzeitig den Anderen zu lenken. Es fordert von den Teilnehmern, Verantworten für sich und sein Handeln zu übernehmen. Das Leben im Hier und Jetzt ist die Vorraussetzung, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Der Anspruch an die physischen, psychischen und kognitiven Fähigkeiten ist dabei hoch, da Emotionen und Fähigkeiten willkürlich abgerufen werden und wenig Gelegenheit zur Vermeidung und/oder Kompensation zugelassen wird. Das gemeinsame Erleben in der Gruppe mit wechselnden Partnern ist dabei Vorraussetzung.

Teilnehmerkriterien:

  • Aggressionsgehemmte Klienten mit Schwierigkeiten, ihre Emotionen wahrzunehmen, Spannungsgefühlen (ohne Ventil), Ausbleiben entlastender Kompensationen. (Schwerpunkt Depression)
  • Physische Gesundheit, ausreichende Belastbarkeit
  • Kognitive und sprachliche Fähigkeit, um Handlungsabfolgen, Trainingsanweisungen und Reflektionen zu verstehen
  • Realistischer Einschätzung von Situationen
  • Gruppenfähigkeit

Ausschlusskriterien:

  • Körperliche Defizite, wie Rheuma, Arthrose, Herzleiden, WS- Beschwerden, ansteckende Hauterkrankungen und ähnliche akute oder chronische Erkrankungen
  • Verständnisschwierigkeiten durch kognitive oder sprachliche Defizite
  • Extreme Unsportlichkeit
  • Komplette Verweigerung zu dem Thema „Auseinandersetzung & Konfrontation“ (machen das gemeinsame Arbeiten meist unmöglich).
  • Extremes dissoziales Verhalten (machen das Arbeiten mit dem Partner zu gefährlich)
  • Aggressiver Verhalten, Hang zu Wutausbrüchen
  • Wahnhafte Phantasien und Verhalten, Verlust zu realen Bezügen und Realitäten
  • Bei traumatische Erfahrungen mit Gewalt ist ein differenziertes Abwägen zwingend nötig.

Ziele:

  • Lernen, aktiv zu sein,
  • Verbessern des Selbstbewusstseins und des Selbstwertgefühls. Verbesserung der Körperhaltung, Körperwahrnehmung und eigenen Stärke.
  • Freude vermitteln
  • Fördert die Zusammenarbeit / Interaktion mit Anderen.
  • (Soziale) Regeln einhalten – Prinzip der „Fairness & des Fair-Play“
  • Durchhaltevermögen fördern
  • Auseinandersetzen mit persönlichen Konflikten und Ängste.
  • Durchsetzungsfähigkeit und Konfliktfähigkeit fördern, darin Ängste abbauen
  • Konzentration, geistige Wachheit und Fokussieren, Kontakt auf sich und andere behalten.
  • Lernen, dass JEDE Reaktion auch eine Aktion ist und eine Wirkung hat.
  • Gegenseitiges Vertrauen erleben.
  • Zeigt deutlich die Notwendigkeit und Möglichkeit sich abzugrenzen, seine persönlichen Grenzen zu setzen und bei anderen zu respektieren.
  • Hemmungen werden abgebaut
  • Regulation der Gefühle und dadurch Entlastung, Entspannung, Durchbrechen der Gedankenflut.
  • Ventil gegen Spannungsgefühl, Aggression und Selbstverletzung
  • Übertragen von Erfahrungen aus dem Regulationstraining in den Alltag